28. August 2011, Düsseldorf Panther vs Assindia Cardinals
Feuerwerk-Workshop begleitete zum letzten mal in der Spielsaison 2011 die Düsseldorf Panther beim Einlauf der Spieler mit einem Tagesfeuerwerk. Laute Bühnenblitze (PT1) bildeten den Beginn der pyrotechnischen Vorführung. Vulkane und Römische Lichter der Klasse F2 (Silvesterfeuerwerk) sowie Bengalfeuer (PT1) auf der Spielfläche markierten den Weg beim Einlauf für die Spieler, Cheerleader und Trainer und bildeten dabei eine wunderbare Kulisse für das Publikum.
Das Feuerwerk wurde von der Otto Hasselhoff GmbH gesponsort.
Pressemeldung der Düsseldorf Panther über diese Veranstaltung:
Blamage statt Gala-Vorstellung gegen Essen
28.08.2011 - Düsseldorf. Ein Satz mit x: Dat war wohl nix. Das letzte Heimspiel der Saison, in dem die Düsseldorf Panther sich mit einer möglichst glanzvollen Vorstellung für dieses Jahr vom heimischen Publikum verabschieden wollten, ist gründlich vergeigt worden. Beim 17:24 (3:3, 0:7, 7:0, 7:14) gegen das vorher sieglose GFL-Schlusslicht Assindia Cardinals blamierten sich die Schützlinge von Cheftrainer Martin Hanselmann vor 1.080 Zuschauern im Benrather Stadion ausgesprochen gründlich. Besonders lange Gesichter trugen auch Alexej Mittendorf, Steve Coles und Markus de Haer zur Schau: Das Trio hatte sich sein letztes Heimspiel vor dem Karriere-Ende ganz anders vorgestellt . . .
„So haben wir (Coaches) uns das nicht vorgestellt, so hat sich wohl keiner das vorgestellt“, sagte der Düsseldorfer Headcoach mit einer Mischung aus Enttäuschung und Trotz, „wir haben bewusst den sonstigen Reservisten viel Spielzeit eingeräumt, daher wussten wir vorher, dass nicht alles rund läuft. Aber wir hatten schon gedacht, dass wir es auch mit diesem Personal packen.“ Seine Ankündigung im Mannschaftskreis: „So werden wir uns nicht mehr präsentieren, schon nächste Woche in Braunschweig werden wir uns ganz anders präsentieren: Morgen beginnen für uns die Play-offs.“
Gegen die kampfkräftigen und am Ende überglücklichen Essener präsentierten die Düsseldorfer sich allerdings ganz und gar nicht wie ein Play-off-Team. Zu lässig in der Einstellung, zu nachlässig in der Defense, besonders beim Tackeln, zu unpräzise bei den Passrouten und Laufwegen im Angriff, zu locker bei oft den halbherzigen Versuchen zu blocken: Das enorme Pensum der vergangenen Wochen bewirkte in Kombination mit der sicheren Gewissheit, dass die Partie gegen die Cardinals keinerlei Auswirkungen auf den Tabellenstand haben würde, für ein beinahe selbstzufriedenes Auftreten. „Vielleicht verstehen jetzt einige unsere Back-ups besser, warum sie nicht Starter sind“, hoffte Hanselmann, dass die unverhoffte Pleite wenigstens als „Weckruf“ noch etwas Positives in sich trug.
Schon im ersten Spielzug, als Louis Lee den Kickoff bis zur 15-Yard-Line der Panther zurücktrug, zeigte, wie die Partie nachher lief: Die Cardinals immer vorneweg und die Panther mal mehr und mal weniger engagiert und erfolgreich immer hinterher. „Wir haben mit dem ersten play den Ton vorgegeben und sind von da an keinen Schritt mehr zurückgewichen“, beschrieb der starke Essener Runningback Jimmy Lee Malone die Begegnung aus Sicht der Gäste. „Ich hoffe, dass uns der Sieg hilft, die Saison zu einem perfekten Ende zu bringen, wir alle sollten daraus zehren“, verwies US-Boy Malone darauf, dass das GFL-Schlusslicht gegen den Zweitliga-Zweiten (derzeit die Lübeck Cougars) in der Relegation noch den Erstliga-Verbleib schaffen kann.
„Wir haben gewusst, dass wir in dem Nachbarschaftsduell wegen der damit verbundenen Emotionen am ehesten eine Siegchance haben“, behauptete ‚Cards‘-Headcoach Dan Zeleznik. Er sah den entscheidenden Unterschied zu den zwölf sieglosen Spielen seines Teams keineswegs in der unübersehbaren Schwäche der Raubkatzen: „Ich habe endlich alle meine Linienspieler wieder gesund, dadurch konnte ich mehr wechseln und sie waren auch am Ende noch frischer. Ich hoffe, dass das so bleibt.“ Sein Düsseldorfer Trainerkollege D.J. Anderson pflichtete ihm bei – schweren Herzens: „Ich geb’s nicht gerne zu, aber heute waren sie wirklich besser. Was Essen heute gespielt hat, war ganz klar erste Liga“, sagte der Coach der Panthers-Defenseline.
Er verbrachte nach dem Derby einen eher unerquicklichen langen Abend, da er seine ehemaligen Schützlinge, die Cardinals-Amerikaner Louis Lee, Jimmy Lee Malone und Shaquill Smith (schon lange vor dem Spiel) für nachher zu sich eingeladen hatte. „Sie können mich heute den ganzen Abend aufziehen und ich muss notgedrungen schweigen“, ahnte Anderson . . .
Info: David Wallen, der genau wie Mittendorf, Coles und de Haer beim letzten Heimspiel verabschiedet werden sollte, war wegen eines dringenden Notfalls in der Familie kurzfristig in die USA geflogen. Der Inside Linebacker wird aber spätestens zum Play-off-Viertelfinale am 18. September wieder in Düsseldorf sein.
Jammern auf hohem Niveau
30.08.2011 - Düsseldorf. Natürlich hatten sich alle die letzte GFL-Partie der Saison vor den heimischen Fans ganz anders vorgestellt. Alexej Mittendorf, Markus de Haer, Steve Coles und David Wallen sollten nach insgesamt 42 Jahren als Düsseldorf Panther im letzten Heimspiel ihrer Karriere mit viel Beifall und einem klaren Sieg verabschiedet werden. Doch erst fehlte ‚Danger Wall‘ Wallen, da er wegen eins familiären Notfalls kurzfristig Hurrikan Irene trotzen und die USA fliegen musste, und anschließend kassierten die Raubkatzen eine trotz der engagierten Vorstellung der Assindia Cardinals schlicht unnötige und ärgerliche 17:24-Pleite gegen den vorher sieglosen Nachbarn.
War das schlechteste Saisonleistung der Düsseldorfer, waren die Panther noch schwächer als beim 0:28 gegen die Mönchengladbach Mavericks oder beim 7:50 bei Meister und Spitzenreiter Kiel Baltic Hurricanes? „Ja“, sagte Assistenzcoach Michael Tiedge ohne langes Grübeln. „Gegen Kiel konnte man sehen, dass da jeder Spieler ein wenig kräftiger, ein wenig schneller und eine Menge erfahrener war als unsere Jungs - da kann man dann auch mal hoch verlieren. Doch von alledem kann diesmal wirklich keine Rede sein.“
Auch Cheftrainer Martin Hanselmann war sichtlich angefressen. Doch bemühte er sich schon kurz nach dem Schlusspfiff, die unerwartete Pleite richtig einzuordnen: „Wir haben uns an unseren Plan gehalten, wann und wie lange wir unsere Back-ups spielen lassen wollten.“ So war schon vorher geplant, dass Zweit-Quarterback Robby Zantow beginnen würde, und Robert Demers nur im dritten Viertel ein wenig spielen sollte. Daran hielten sich die Rheinländer und brachten auch im Schlussabschnitt erneut Zantow aufs Feld. „An ihm hat’s auch nicht gelegen“, betonte Hanselmann und unterstrich nochmals: „Aber wir hatten schon gedacht, dass die das hinkriegen.“ Die, damit waren die sonstigen Reservisten gemeint, und das bedeutete in diesem Fall, einen Sieg gegen die Essener, für die der erste Saisonsieg ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum via Relegation noch möglichen Klassenverbleib sein könnte.
Trotz seines unübersehbaren Grolls versuchte Headcoach Hanselmann, das Positive der bisherigen Saison zu sehen, in der schließlich nur notorische Optimisten vorher erwartet hatten, dass der Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse drei Spieltage vor Saisonschluss schon den Einzug in die Play-offs klar machen würde. „Wir sollten bei allem Ärger nicht vergessen, dass wir auf hohem Niveau jammern.“ Sportlich will die Mannschaft schon beim abschließenden Saisonspiel bei den Braunschweig Lions auf dieses hohe Niveau zurückkehren. „Jetzt ist Play-off-Zeit, jetzt werden wir uns anders präsentieren“, kündigte Raphael Llanos-Farfan an. Der Offenseliner, selbst sechs Jahre in Braunschweig aktiv, hatte gegen Essen freiwillig pausiert, das er nach - samt seinen Nationalmannschafts-Einsätzen - bereits 19 Spielen in dieser Saison „einfach platt“ war. Zum Vergleich: Das 19.Saisonspiel bestreiten NFL-Profis nur, wenn ihr Team im Superbowl steht . . .